Liebe Leserinnen und Leser, liebe Bergbegeisterte, ich freue mich, dass ich diesmal diese Zeilen schreiben darf. Mich verbindet sehr viel mit dem Glocknergebiet und damit auch mit der Großglockner Hochalpenstraße. Bereits als Kind begleitete ich meinen Vater zu seinen Gletschermessungen. Ich weiß nicht, wie oft wir stehen blieben, um Vergleichsfotos zu machen. Mittlerweile kann ich auch nicht mehr sagen, wie oft ich diese Straße schon befahren habe. Nur eines weiß ich: dass sie nichts an Attraktivität verloren hat. Die besondere Flora und Fauna zu entdecken, die Pracht der Gletscher zu sehen und auch die Möglichkeit, in unberührter Natur bergzusteigen, lassen das Herz höherschlagen. Und all das immer vor seiner „Majestät“, dem Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs. Den österreichischen Alpenverein verbindet natürlich noch mehr mit dieser Region, denn wir sind durch eine Schenkung von Albert Wirth größter Grundbesitzer. Damit verbindet uns mit der Großglockner Hochalpenstraße eine gemeinsame Geschichte, die von Enteignungen bis zu gemeinsamen Projekten reicht und die von Höhen und Tiefen geprägt war. Der österreichische Alpenverein steht für den Erhalt der natürlichen Bergwelt und will den Menschen die Berge näherbringen, während die Großglockner Hochalpenstraße die Menschen in die Berge bringt. Der Erhalt unserer Natur ist für beide ein wichtiges Thema – in diesem Spannungsfeld befinden wir uns gemeinsam und auch miteinander. Glücklicherweise ist das Mittel der Enteignung dem Diskurs gewichen und dem Wunsch, gemeinsam Lösungen zu finden. Diesen Wunsch darf ich an dieser Stelle auch äußern: dass wir, egal wie hart die Sache sein mag, immer im Gespräch bleiben. Österreich verfügt mit der Großglockner Hochalpenstraße über ein wichtiges Kulturerbe, das Menschen erfreut und ihnen zeigt, wie schön es bei uns ist. Gemeinsam wird uns jedoch auch immer klarer, dass wir unberührte Natur erhalten müssen und dass es in Zukunft nicht mehr um Wachstum gehen kann. Denn auch nachfolgende Generationen haben ein Recht auf unberührtes Naturerlebnis. Dafür müssen wir im Gespräch bleiben. Ich wünsche Ihnen einen schönen und gesunden Bergsommer mit vielen Tagen draußen, die in dieser Zeit noch mehr Bedeutung bekommen haben. Dr.in Nicole Slupetzky Präsidentin Club Arc Alpin Vizepräsidentin und Bundesjugendleiterin Österreichischer Alpenverein DAS HOCHTOR: ORT DES ÜBERGANGS Seit Tausenden Jahren verbindet der Alpenübergang am Hochtor die Welten nördlich und südlich der Alpen. Heute erinnert eine Ausstellung mit spannenden Funden an die bewegte Geschichte des Passes. Am Hochtor – der Passhöhe – befindet sich auf 2.504 m Seehöhe heute jener Tunnel, der die Bundesländer Salzburg und Kärnten miteinander verbindet. Schon als die Großglockner Hochalpenstraße gebaut wurde, ahnte der Erbauer Franz Wallack, dass sich hier ein uralter Handelsweg befunden haben musste. Trotzdem staunten die Arbeiter nicht schlecht, als sie bei der Errichtung des Hochtor-Tunnels im Jahr 1933 eine 19 cm große Herkulesstatue aus Bronze fanden. Lange wollte niemand so recht an die Echtheit des Fundstückes glauben. Bis bei archäologischen Ausgrabungen in den 1990er-Jahren tatsächlich Hunderte antike Münzen gefunden wurden. Heute gilt als bewiesen, dass sich über dem Tunneleingang ein sogenanntes Passheiligtum befand, an dem Reisende für die sichere Überquerung der Alpen beteten und Opfergaben zurückließen. Die Ausstellung „Passheiligtum VON TRABIS UND TRÄUMERINNEN „The times, they are a changin“: Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe erzählen zwei aktuelle Ausstellungen von historischen Umbrüchen und ihren Protagonisten und Protagonistinnen. Neu ist im Jahr 2021 eine Pop-up Ausstellung der KTM Motohall anlässlich des zehnten Geburtstags der Automobil- und Motorradausstellung am Großglockner. Frauen im Aufstieg Von Mary Whitehead bis zu Gerlinde Kaltenbrunner: Schon immer waren Frauen in den Bergen unterwegs. Doch jahrhundertelang wurden ihre alpinen Leistungen verschwiegen oder ins Lächerliche gezogen. Die Dauerausstellung „Berg, die“ widmet sich mutigen Bergpionierinnen aus aller Welt und erzählt von ihrem Kampf für Gleichberechtigung am Weg zum Gipfel. Als die Trabis kamen Im Jahr 1989 fiel mit dem Ende des Kalten Krieges der Eiserne Vorhang. Und so kamen in jenem Sommer erstmals Tausende Gäste aus der ehemaligen DDR nach Österreich, wo es viele von ihnen mit ihrem Trabi auf die Großglockner Hochalpenstraße zog. Mit großer Liebe zum Detail und einer Prise Nostalgie erinnert 30 Jahre nach dem „Trabi-Ansturm am Großglockner“ eine neue Sonderausstellung an jene historische Zeitenwende, als ein zerrissenes Europa zusammenwuchs. Hochtor“ rekonstruiert, wie der Schrein ausgesehen haben könnte und erzählt die bewegte Geschichte des Alpenübergangs. Bereits in der Bronzezeit nutzten Jäger das Hochtor für ihre Reisen. Später waren es Kelten und Römer, die auf den Säumerwegen regen Handel trieben. Danach hinterließ vor allem der Goldbergbau seine Spuren. Aber auch eine acht Meter lange Sträflingskette befindet sich in der Ausstellung. Sie stammt aus der Zeit, als der Salzburger Fürsterzbischof Häftlinge als Galeerensklaven nach Venedig verkaufte. Tipp: Wandern am Hochtor Auf dem Lehrwanderweg „Kelten-, Säumer- und Römerweg“ überquert man in ca. 30 Minuten die Passhöhe auf einem uralten Pfad. Historische Funde bezeugen, dass an dieser Stelle Menschen bereits seit dreieinhalb Jahrtausenden die Alpen überqueren. KTM und die Großglockner Hochalpenstraße feiern zehn Jahre Automobilausstellung Den zehnten Geburtstag von Europas höchstgelegener Automobil- und Motorradausstellung feiert die Glocknerstraße mit einer Pop-up Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der KTM Motohall gestaltet wurde. Dabei tauchen Besucher in die Highspeed Welt von KTM ein und lernen die spannende Geschichte des österreichischen Traditionsunternehmens kennen. Gezeigt werden Exponate aus den Anfängen der KTM-Geschichte, wie zum Beispiel die KTM R 150 Tourist Trophy aus dem Jahre 1959, sowie aktuelle READY TO RACE Bikes. 2 GROSSGLOCKNER.AT
MEIN • • Lieblingsplatzl KEIN JOB WIE JEDER ANDERE Die Mitarbeitenden der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) werden liebevoll „GROHAGler“ genannt. Es gibt in Österreich wohl nicht viele Menschen, die auf 2.571 Metern Seehöhe in einem Souvenirgeschäft tätig sind. Eine davon ist Elfi Unterreiner. Seit 13 Jahren arbeitet die aus Heiligenblut stammende Kärntnerin am höchsten Punkt der Glocknerstraße: auf der Edelweiß-Spitze. „In dieser Höhe ist schon der tägliche Weg in die Arbeit ein Erlebnis“, erzählt Elfi von morgendlichen Begegnungen mit Murmeltieren, Schafen und Schmetterlingen. Oben angekommen führt ihr erster Weg dann auf den Aussichtsturm. „Dort atme ich ein „ In dieser Höhe ist schon der tägliche Weg in die Arbeit ein Erlebnis “ paar Mal kräftig durch, genieße den Blick auf die Dreitausender und dann geht es los.“ Am schönsten Arbeitsplatz der Welt Wenn die ersten Besucher eintrudeln, beginnt Elfis Tag im Souvenirshop. Ein Job, den sie seit über einem Jahrzehnt mit Leidenschaft ausübt: „Oft sagen die Kunden zu mir, was ich für einen schönen Arbeitsplatz habe. Ich kann dann nur nicken und antworten: den schönsten der Welt“. Dabei geht es in dieser Höhe manchmal richtig abenteuerlich zu. Zum Beispiel, wenn der Sturm mit 150 km/h über den Berg pfeift oder im Hochsommer zehn Zentimeter Schnee fallen. „In solchen Situationen ist man natürlich für alle Besucher die erste Ansprechperson“, erzählt Elfi, deren Motto lautet: „Jeden Tag eine gute Tat – mindestens.“ Wer Elfi zuhört, der merkt: Für die fröhliche Kärntnerin ist die Arbeit auf der Edelweiß-Spitze ein Traumjob. Schließlich haben es ihr die Berge schon seit ihrer Kindheit angetan. Nur am Glocknergipfel war sie noch nie. „Meine Mutter war mit 64 Jahren das erste Mal oben. Ein bisschen Zeit habe ich also noch“, sagt Elfi und lacht. Ein Glockner-Urgestein erzählt Auch Peter Embacher gehört bei der GROHAG längst zu den alten Hasen. Sage und schreibe 42 Jahre ist der gebürtige Pinzgauer schon im Team. In dieser Zeit hat der gelernte Kfz-Mechaniker fast alles gemacht, was auf und abseits der Straße an Arbeit anfällt. „Ich bin ein gelernter GROHAGler“, sagt der routinierte Allrounder und lacht. Fragt man Peter nach dem schönsten Moment seiner Karriere, nennt er ohne nachzudenken den „Durchstich am Großglockner“, also den erfolgreichen Abschluss der jährlichen Schneeräumung. „Wenn wir das unfallfrei schaffen und wir für die Besucher öffnen können, ist das jedes Mal ein ganz besonderer Moment für mich“. Gerne denkt er an jene Tage zurück, als man bei der Schneeräumung abends noch nicht nach Hause zurückkehrte: „Da haben wir am Berg in Lagern ohne elektrischen Strom übernachtet und mit Holz oder Kohle geheizt. Am Abend hat es in der Stube geglüht und in der Früh hast du gefroren, aber es war eine klasse Zeit“, schwelgt er in Erinnerungen an vergangene Tage. Doch nicht nur die Schneeräumung hat sich im Laufe der Jahre verändert. Auch das Besucherangebot ist stetig gewachsen: „Als ich begonnen habe, war die Straße da und sonst nicht viel. Heute ist es eine Erlebnisstraße im Nationalpark, mit Ausstellungen, Lehrwegen und allem, was dazugehört.“ Eine Ära neigt sich dem Ende zu Für Peter ist es der letzte Sommer im Team der Glocknerstraße. Dann tritt er mit Jahresende den wohlverdienten Ruhestand an. Ein Abschied, dem er mit etwas Wehmut, aber ohne Sorge entgegenblickt: Immerhin wartet auch in der Trachtenmusik und im Sportverein jede Menge Arbeit auf ihn. Außerdem ist die Betriebsleitung in Fusch nur 1 Kilometer weit von seiner Haustüre entfernt. Die Straße bleibt ihm also auch in Zukunft ein treuer Begleiter. DR.-WILFRIED- HASLAUER-HAUS AM OBEREN NASSFELD Seit über 30 Jahren arbeitet Isidor Griessner für die GROHAG. Einen Ort hat er dabei ganz besonders ins Herz geschlossen. Wir haben den Bautechniker gebeten, uns sein Lieblingsplatzerl zu verraten. Eingebettet zwischen der spektakulären Edelweiß-Spitze und dem Fuscher Törl liegt das Obere Nassfeld. In diesem hochalpinen Landschaftsteil befindet sich Isidors Lieblingsort: „Das Dr.-Wilfried-Haslauer-Haus war die erste Baustelle, die ich vor 30 Jahren betreut habe“, erzählt der Techniker von seinem ersten Sommer an der Glocknerstraße. „Damals war hier eine alte Mannschaftsunterkunft, die unter meiner Aufsicht zum Haus Alpine Naturschau ausgebaut wurde“. Heute befindet sich darin eine spannende Ausstellung über die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Hohe Tauern. Die Murmi-Show im Multimedia-Kino gehört vor allem für Kinder zu den absoluten Highlights an der Straße. Außerdem beherbergt das Dr.-Wilfried- Haslauer-Haus ein Bistro für Besucher und eine hochalpine Forschungsstation. Isidor liegt der Ort aber nicht nur am Herzen, weil er sich hier seine ersten Sporen verdient hat. Auch der traumhafte Ausblick hat es ihm angetan: „Man genießt hier einen wunderbaren Panoramablick über den Talschluss von Fusch mit den Dreitausendern. Das ist jedes Mal wieder beeindruckend“, erzählt der erfahrene Bautechniker, dem die Vorfreude auf den Sommer anzumerken ist. In der Reihe „Lieblingsplatzl“ verraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GROHAG ihre geheimen Logenplätze. Auf Entdeckungsreise zu weiteren Lieblingsplätzen geht es in unserem Blog unter grossglockner.at. HOCHGENUSS AUF ZWEI RÄDERN Eine neue Genusstour für Biker führt von der KTM Motohall auf die Großglockner Hochalpenstraße. Als Tourguide mit dabei: Weltenbummler Joe Pichler. In einem attraktiv gestalteten Film präsentiert Motorrad-Abenteurer Joe Pichler die traumhafte Route und verrät Insidertipps für die schönsten Stopps an der Strecke. Start- und Endpunkt der neuen Tour sind gut gewählt: Die KTM Motohall in Mattighofen ist ein wahres Mekka für Zweiradfans. Auf rund 2.600 m 2 Ausstellungsfläche taucht man in Geschichte und Gegenwart der heute weltweit bekannten Motorrad-Marke KTM ein. Die Großglockner Hochalpenstraße wiederum bietet ein ideales Terrain, um der Leidenschaft auf zwei Rädern zu frönen. Motorradfans genießen auf der 48 Kilometer langen Strecke nicht nur eine unvergleichliche Bergkulisse, auch die Infrastruktur ist auf die Bedürfnisse von Bikern ausgerichtet. Sicherheitstipps für Motorradfahrer www.grossglockner.at/gg/de/fahrsicherheit GROSSGLOCKNER.AT 3
Laden...
Laden...
Laden...
Bewertungen / Karriere / Impressum / AGB / Kontakt